Kultur und Strand im Land der Pharaonen

Kultur und Strand kann man wohl an vielen Orten miteinander verbinden, aber in kaum einem Land kann man beides so reichlich genießen wie in Ägypten.

Im November habe ich meinen Koffer gepackt und die Strandregionen Hurghada, Makadi Bay, El Quesir, Soma Bay und Sahl Hasheesh besucht. Mein vorheriger Besuch in Ägypten führte mich nach Dahab, auf der Halbinsel Sinai. Die Neugier auf eine für mich unbekannte Region war dementsprechend groß.

Jede Hotelregion hat etwas Eigenes für sich und bietet vom ruhigen Strandurlaub über aktiven Wassersport wie kiten und surfen natürlich auch für Taucher und Schnorchler perfekte Bedingungen. Die Hotels geben sich allesamt Mühe, den Gästen einen sorglosen und angenehmen Aufenthalt zu bescheren. Insgesamt ist mir die hohe Servicebereitschaft positiv im Gedächtnis geblieben und die, für die Wüstenregion untypischen, sehr grünen Hotelanlagen, die mit viel Hingabe ständig gepflegt werden.

Alle Hotels, die ich mir angeschaut habe, sind recht groß, gleichzeitig aber auch sehr großzügig konzipiert. Außerhalb der Anlagen findet man viele leerstehende Hotels, genauso wie Neubauten, die im Dornröschen Schlaf liegen. Die Bettenkapazität der Badeorte am Roten Meer ist hoch, und sehr gefragt. Gerade in unseren Übergangszeiten bietet Ägypten mit 4-5 Flugstunden ein attraktives Bade Ziel. Auch für Langzeiturlaube, fast schon überwintern, bietet sich dieses Ziel an.

Einige Hotelanlagen, wie in der Makadi Bay, haben gemeinsam genutzte Bereiche, die parkähnlich angelegt sind und ein „dine around“ Konzept mit Restaurants außerhalb der Hotels an Plaza gelegen, um den Gästen, besonders bei längeren  Aufenthalten, abwechslungsreiche Erlebnisse bieten zu können.

Für mein absolutes Highlight der Reise habe ich bereits in den frühen Morgenstunden mein Bett gegen einen Platz im Bus getauscht, um die lange Fahrt nach Luxor zu wagen. Was ein Glück! Nach bizarren Wüsten und Gebirgslandschaften ändert sich das Bild allmählich in das grüne Oberägypten mit seinen weitreichenden Plantagen und vielen kleinen Ortschaften. Bauern mit Viehwagen, Tuk Tuks, Busse und Autos schlängeln sich an den Bewässerungskanälen entlang und bieten immer einen spannenden Ausblick aus den Busfenstern. Vor vielen Jahren habe ich Kairo und Gizeh besucht. Nun empfinde ich meine Ankunft im Tal der Könige als perfekte Ergänzung an meine Erinnerung an die mächtigen Pyramiden und die Eindrücke aus der Hauptstadt. Ganz anders als in Gizeh, aber nicht weniger beeindruckend liegen jetzt die Grabstätten vieler Pharaonen vor uns, von den wir drei, in Ihrer Bauart sehr unterschiedliche, besichtigen. Die Gedanken daran, dass das Gesehene tatsächlich handgemachte, jahrtausendealte Zeitgeschichte ist, lässt mich ehrfürchtig vor den Errungenschaften dieser Zeit werden. Wie auch damals in Gizeh begleitet mich hier ein fachkundiger Führer, ohne den viele Details und die Geschichten dahinter durch das bloße Besichtigen zwar immer noch beeindrucken, aber nicht so vielschichtig wahrnehmbar wären. Die unzähligen Gräber entlang der Wege zum Tal der Könige, die neuen Ausgrabungen hinter den Kolossen von Memnon und etliche Überreste von Tempeln sehen wir auf dem Weg zum Totentempel der Hatschepsut. Auch hier sind beeindruckende Relikte, Zeichnungen, Inschriften, die mich faszinieren.

Natürlich lasse ich es mir nicht nehmen, wenn auch nur kurz, auf dem Nil unterwegs zu sein. Viele Boote warten auf Transferkunden von der einen zur anderen Nilufer. Vorbei am Luxor Tempel geht es entlang der Verbindung zum Karnak Tempel. Dort laufe ich natürlich dreimal um die, hoffentlich, glücksbringende Statur des Skarabäus am Rande des heiligen Sees. Die große, weitläufige Tempelanlage bildet den perfekten Abschluss für diesen erlebnisreichen Tag. Eine klare Empfehlung meinerseits, die lange Busfahrt und die sengende Sonne und die höheren Temperaturen in Luxor nicht zu scheuen, um mit diesen unglaublichen Eindrücken belohnt zu werden. Besonders unsere Übergangsjahreszeiten bieten sich für diesen Tagesausflug an, um den teils extrem hohen Temperatur der Sommermonate zu umgehen.

Zurück im Hotel genieße ich noch ein paar sonnige Stunden am fischreichen Roten Meer, laufe barfuß in den seichten Wellen und genieße noch einen Cocktail an Strand, bevor ich wieder meine Koffer für die Heimreise packe. Aber ich plane, mit meiner Familie zurückzukommen, da in der Nähe der Anlage von etwa März bis Oktober regelmäßig Delfine und Schildkröten anzutreffen sind.

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