Anfang Oktober war es endlich so weit. Der lang ersehnte Urlaub auf Mauritius stand bevor!
Bereits vor über 100 Jahren schrieb Mark Twain die Worte:
„Zuerst wurde Mauritius geschaffen, dann das Paradies. Aber das Paradies war nur eine Kopie von Mauritius!“
Also wollten wir uns selbst ein Urteil bilden. Voller Vorfreude flogen wir mit dem Condor Direktflug in 11 Stunden nach Mauritius. Wie auch in den letzten Jahren entschieden wir uns für einen Mietwagen ab dem Flughafen, um flexibel zu sein und die Insel besser erkunden zu können. Man gewöhnt sich schnell an den Linksverkehr und die Straßen sind in gutem Zustand. Tankstellen gibt es in regelmäßigen Abständen und fast alle Parkplätze sind kostenlos. Mauritius ist nicht besonders groß. Von Nord nach Süd erstreckt es sich über ca. 70 km und von Ost nach West über 40 km. Dennoch sollte man die Strecken nicht unterschätzen, da es aufgrund von Kreisverkehren und kurvenreichen Straßen auch mal langsamer vorangehen kann.
Mauritius gehört zur Inselkette der Maskarenen und liegt etwa 870 km östlich von Madagaskar im Indischen Ozean. Das Inselparadies ist nahezu komplett von einem Korallenriff umgeben. Zwischen diesem schützenden Ring und den weißen Sandstränden befinden sich Lagunen mit kristallklarem Wasser. Das legendäre Wappentier von Mauritius, den Dodo, kann man leider nicht mehr auf der Insel antreffen, da er bereits im 17. Jahrhundert ausgestorben ist. Dennoch wird man an fast jeder Ecke an ihn erinnert.
Die erste von insgesamt vier Unterkünften führte uns in den Nordosten der Insel, direkt an zwei traumhafte Strandbuchten. Das hochwertige Hotel „Zilwa Attitude“ im Stil von „Robinson Crusoe“ bietet ein besonderes Inselfeeling mit mehreren Buchten und vorgelagerten Inseln. Es verfügt über 214 Zimmer, die in verschiedenen Gebäuden innerhalb der Anlage verteilt sind. Die hellen Zimmer verfügen über eine Terrasse, oder einen Balkon mit Gartenblick, Meerblick oder direkter Strandlage. Für das leibliche Wohl sorgen das Hauptrestaurant und vier À-la-carte-Restaurants, darunter das Insel-BBQ-Restaurant, bei dem man auf einer kleinen vorgelagerten Insel zu Mittag essen kann. Die große Auswahl war perfekt für uns, da wir gerne abends a-la-carte Essen und für uns viel Abwechslung dabei war. In der weitläufigen und liebevoll angelegten Gartenanlage laden drei Poollandschaften mit Liegeflächen und Sonnenterrassen zum Verweilen ein. Zusätzlich werden kostenlose Schnorchel- und Glasbodenboottouren angeboten und jeder kann sich Kajaks, Tretboote oder zum Beispiel Stand-Up-Paddle ausleihen. Abends konnte man sich zwischen einer Pool- sowie einer Strandbar entscheiden. Der Sonnenuntergang war leider nicht zu beobachten, da der Ausblick durch die Buchten eingeschränkt wird. Trotzdem färbte sich der Himmel jeden Abend atemberaubend schön und der Ausblick auf die vorgelagerten Inseln gab sein Übriges dazu. Davon konnten wir nie genug bekommen.
Wenn die Dämmerung hereinbrach, hörte man plötzlich ein Schnattern und Flattern. Zuerst dachten wir, es seien große Vögel am Horizont, aber es stellte sich heraus, dass es Maskarenen-Flughunde waren. Diese faszinierenden Kreaturen sind auf der gesamten Insel zu beobachten und gehen abends auf Nahrungssuche. Sie ernähren sich von Früchten und Pflanzen. Wir konnten sie meistens in der Luft oder beim Saugen an Palmenblättern entdecken. Ständig versuchten wir sie vor die Kameralinse zu bekommen, um ein Erinnerungsfoto zu knipsen.
Nach ein paar entspannten Tagen auf der Liege waren wir bereit für Erkundungen.
Vorbei am Cap Malheureux und einem kurzen Boxenstopp an der katholischen Kapelle mit auffällig rotem Dach, dass ein beliebtes Motiv für Postkarten hier auf Mauritius ist, fuhren wir zum botanischen Garten in Pamplemousses.
Der Botanische Garten gilt als einer der schönsten weltweit.Wir bestaunten hier unzählige einheimische Pflanzen- und die unterschiedlichsten Palmenarten. Außerdem bewunderten wir in den Gehegen. Riesenschildkröten und Rehe. Das charakteristischste Merkmal des Gartens ist aber zweifellos der Teich mit den Riesenseerosen. Sollte man es also auf ein paar Ausflüge im Norden abgesehen haben, können wir den botanischen Garten nur empfehlen.
Nach sechs Nächten verabschiedeten wir uns gut erholt vom „Zilwa Attitude“ und machten uns auf zur nächsten Unterkunft. Hier wartete ein echtes Juwel auf uns. Für eine Nacht verschlug es uns in die „Bubble Lodge Bois Chéri“. Auf der großen historischen Teeplantage „Bois-Chéri“ kann man nicht nur wundervolle Tee-Verkostungen und ein ausgezeichnetes Restaurant genießen. Hier warten auch drei „Bubbles“ sowie eine „Eco Lodge“ auf übernachtungswillige Besucher. Die Bubble-Zimmer und auch unsere gebuchte Eco Lodge ermöglichen einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Natur und den angrenzenden See. Wer sich leise verhält, kann auch das ein oder andere wild herumlaufende Tier an seinem Zimmer vorbeihuschen sehen. Jede Unterbringung verfügt über ein eigenes Badezimmer sowie eine Außendusche unter freiem Himmel. Die Gäste werden zudem mit einem privaten Frühstück und Abendessen im Restaurant mit Blick auf den See verwöhnt. Tagsüber kann man das Gelände rund um die Plantage erkunden oder das Museum besichtigen. Der Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel aus dem Bett heraus war einmalig. Insgesamt ein unvergessliches Erlebnis, dass wir jedem wärmsten ans Herz legen können.
Nachdem wir am nächsten Tag von der aufgehenden Sonne geweckt wurden, verstauten wir die Koffer wieder im Mietwagen und die Reise ging weiter. Nach nur 10 Minuten Fahrt erreichten wir den heiligen Kratersee „Grand Bassin“ mit der bedeutenden Pilgerstätte „Ganga Talao“, welcher für Hindus als der heiligste Ort der Insel gilt. Der Legende nach wird berichtet, dass das Wasser des kleinen Sees direkt aus dem Ganges stammt. Schon bevor man die Tempelanlage am See erreicht, wird man von Weitem von einer imposanten Shiva-Statue begrüßt. Zahlreiche kleine Tempel und Statuen von hinduistischen Gottheiten säumen den See. Unser kurzer Besuch bot uns einen faszinierenden Einblick in diese Religion.
Unser Weg führte uns weiter durch den Black River Gorges Nationalpark, den größten Nationalpark auf Mauritius. Die Straßen wurden schmaler, die Kurven enger und der Regenwald dichter. Man findet hier viele seltene heimische Pflanzen und Vögel, die es nur auf der Insel gibt. Wir hielten an verschiedenen View-Points an, um Postkartenreife Panoramafotos zu schießen und schauten dabei einigen Makakenaffen beim Lausen zu. Der Ausblick vom „Gorges-Viewpoint“ beeindruckte uns besonders und ist definitiv einen Besuch wert.
Kommen wir nun zu unserem besonderen Highlight der Reise: die „Lakaz Chamarel Exclusive Lodge“. Dieser Ort ist beinahe zu schön, um wahr zu sein, und dazu noch ein echter Geheimtipp!
Nach unserer Tour durch den Nationalpark erreichten wir die idyllisch gelegene Lodge in einer ruhigen und friedvollen Lage, mit blühenden Gärten und Vogelgezwitscher. Hier scheint die Zeit stillzustehen und selten habe ich mich so schnell so gelassen und wohl gefühlt. Das kleine, familiär geführte Hotel bietet sieben Zimmer und dreizehn Suiten mit privatem Swimmingpool, einer Terrasse sowie eine tropische Dusche (die zum Himmel hin offen ist) an. Alle individuell gestaltet und mit viel Liebe bis ins kleinste Detail eingerichtet.
Abends wird ein 3-Gänge-Menu im offenen Restaurant serviert, mit traditionellen und internationalen Köstlichkeiten. Die Open-Air Bar bietet bei entspannter Atmosphäre unter freiem Himmel und einem Lagerfeuer eine Vielzahl an Getränken an. Zu den weiteren Annehmlichkeiten des Hotels gehören außerdem kostenfreie Yogastunden, ein SPA-Bereich mit Sauna, sowie ein Fahrradverleih und ein Shuttle-Service zum Le Morne Beach (Entfernung ca. 15 min.). Der Höhepunkt und unserer Meinung nach das Glanzstück des Hotels ist aber die auf Stelzen erbaute Sunset-Bar mit ihrem Panoramablick über die majestätischen Berge und natürlich einem unvergesslichen Blick auf den Sonnenuntergang, womit sie ihrem Namen auch alle Ehre macht.
Für Abenteuerlustige gibt es außerdem die Möglichkeit eine Wanderung zum Gipfel des nahegelegenen Pinot Canot zu unternehmen. Vom Hotel aus gibt es einen direkten Zugang zum Wanderweg. Aber Vorsicht: auch wenn der Pfad vom Personal als „einfach“ eingestuft wird, ist es eine ganz schöne Kletterpartie. Doch sobald man den Gipfel erreicht hat, sind die Anstrengungen rasch vergessen. Der atemberaubende Ausblick belohnt alle Mühen!
Wer zwischendurch ein bisschen mehr Action braucht, kann sich in der Umgebung den Chamarel-Wasserfall ansehen (ca. 10 min Fahrt mit dem Mietwagen). Dieser stürzt über 100 m in die Tiefe und ist somit der höchste einstufige Wasserfall auf Mauritius. Es gibt zwei Aussichtspunkte, von denen man den Wasserfall bestaunen kann. Kurz nach dem Wasserfall gelangt man zum Parkplatz der sogenannten „Siebenfarbigen Erde“. Das Naturphänomen ist wie die ganze Insel vulkanischen Ursprungs. Durch die Umwandlung von Basaltlava in Tonminerale kommen verschiedene Farben zustande. Über einen kurzen Fußweg kommt man zu den Hügeln mit der bunten Erde. Hier bietet sich nicht nur die beeindruckende Aussicht auf die Siebenfarbige Erde, die besonders am Nachmittag bei flach einfallendem Licht faszinierend ist, sondern auch ein schöner Rundumblick auf die umgebende Landschaft.
Schweren Herzens verließen wir nach drei Tagen unser kleines Paradies. Bevor wir unser nächstes und letztes Hotel erreichten, unternahmen wir noch einen Abstecher zum Le Morne Beach. Dieser Strand liegt auf einer kleinen Halbinsel am westlichsten Punkt von Mauritius und erstreckt sich über etwa 4 Kilometer. Er zählt zu den schönsten Stränden der gesamten Insel, mit weißem Korallensand (es empfehlen sich Wasserschuhe) und türkisblauem Wasser. Hinter den grünen Palmen erhebt sich ein großer, steiler, massiver Berg. Das Wahrzeichen der Region, der Le Morne Brabant, ist 556m hoch und bietet eine beeindruckende Kulisse. Am Strand findet man eine Reihe wunderschöner Luxushotels aber es gibt auch einen öffentlichen Strandabschnitt mit kostenlosen Parkplätzen, Sanitäranlagen sowie einem Restaurant.
Unser letzter Halt war das das Hotel „La Pirogue“. Es befindet sich bei Flic en Flac, einem ehemaligen Fischerort im Westen der Insel. Auch hier verwöhnt ein 8 km langer Naturstrand mit Muscheln und Korallen, glasklarem Wasser, weißem Sand und Palmen seine Besucher. Der Strand gilt als längster der Insel.
Nach unserer Ankunft im Hotel „La Pirogue“ mussten wir zugeben, dass es anfangs nach den ruhigen und abgeschiedenen Tagen in der Bubble- und Lakaz Lodge ein kleiner Kulturschock war. Im Vergleich zu unseren vorherigen Aufenthalten kamen wir hier wieder mit deutlich mehr Urlaubern in Kontakt. Trotzdem konnten wir uns schnell wieder daran gewöhnen. Die Hotelanlage verfügt über eine weitläufige tropische Gartenanlage mit vielen Bungalows. Die Strohdächer der Bungalows sind den Segeln der hiesigen Fischerboote nachempfunden, was der Anlage einen besonderen Charme verleiht. Die Einrichtung und Atmosphäre in den Zimmern sind echt mauritisch und gemütlich gestaltet. Auch hier kann man wieder zwischen mehreren Restaurants und Bars wählen. Meine Empfehlung ist das Restaurant „Citronella’s Café“, das italienische und mediterrane Küche am Strand serviert. Das Ambiente dort ist wirklich toll!
Ein weiterer Vorteil vom La Pirogue ist die Möglichkeit, die Einrichtungen des Nachbarhotels Sugar Beach mitzubenutzen. Natürlich soll auch der phänomenale Sonnenuntergang direkt am Strand nicht unerwähnt bleiben…
Unser Fazit: Diese Reise war einfach wunderschön und führte uns auf eine äußerst sehenswerte Insel. Die perfekte Kombination aus Entspannung am Strand, Erkundungstouren und Ausflügen hat uns erneut überzeugt. Ich empfehle jedem, nicht nur in einem Hotel oder an einem Ort auf Mauritius zu verweilen, sondern auch andere Teile der Insel zu erkunden.
Ich stehe Ihnen gerne mit meinem frisch erworbenen Wissen und hilfreichen Tipps zur Planung Ihres Mauritius Urlaubs zur Verfügung. Sprechen Sie mich gerne an!